Es handelt sich nicht um Antikoagulanzien, sondern um Wirkstoffe, die auf andere Weise wirken. Sie wirken nicht sehr schnell, sondern mit einer Verzögerung von bis zu einigen Tagen.
Subakute Wirkstoffe
Bromethalin wurde in den 1970er Jahren entwickelt. Es handelt sich um ein single-feed Rodentizid, das für den Einsatz in den USA zugelassen ist, wo es auf Köderstationen in und um Gebäude zur Bekämpfung von kommensalen Nagetieren beschränkt ist. In den 1970er Jahren wurde Bromethalin für den Einsatz in Europa evaluiert; Aufgrund von Bedenken bezüglich dessen Humanität wurde das Dossier jedoch nicht vorgelegt, und Bromethalin in Europa nicht registriert. Bromethalin ist eine neurotoxische Substanz. Der Einsatz dieser Substanz nimmt in den USA aufgrund der vor Kurzem erfolgten Entfernung der Antikoagulanzien der zweiten Generation aus dem Amateurmarkt zu.
Cholecalciferol (Vitamin D3) wurde in den 1970er Jahren bereits als Rodentizid entwickelt. Bei der Verwendung dieser Substanz als Rodentizid besteht nur ein relativ geringes Risiko sekundärer Vergiftungen, für Vögel ist Cholecalciferol nur leicht toxisch. In Neuseeland ist es für Konzentrationen in Ködern von 0,4 % und 0,8 % und in den USA zu 0,075 % registriert. In Europa ist Cholecalciferol bis zu 0,075 % in Ködern zugelassen (Aufnahme in den Annex der BPR 2019). Bis zum Tod bei Ratten und Mäusen dauert es fast so lange wie bei Antikoagulanzien, also normalerweise 3-7 Tage nach einer tödlichen Dosis. Um biologisch und toxikologisch aktiv zu werden, muss eine metabolische Umwandlung von Cholecalciferol zu 25-Hydroxycholecalciferol erfolgen. Dieser Metabolit ist die biologisch aktive Form von Vitamin D3, die zu einer Verkalkung der Blutgefäße und zum Tod durch Herzversagen führen kann. Niedrige Dosierungen von Cholecalciferol können als Verstärker von Antikoagulantien der ersten Generation (FGARs) eingesetzt werden. Es gibt einige Beweise dafür, dass das Hinzufügen von niedrigen Dosierungen von Cholecalciferol in Ködern deutlich die Wirksamkeit von FGARs wie Coumatetralyl bei resistenten Wanderratten erhöhen.</p>